top of page
butterfly-1663482_1280.jpg

SEIT

2000

Senf-Weißling

Kuratorium Wald

Senf - Weißling

Leptidea morsei (Fenton, 1881)

FFH-Art 4036

​

Systematik:

Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Weißlinge (Pieridae)

​

Hauptmerkmale:

In Österreich kommen drei Arten der Gattung Leptidea, wobei der Östliche Senf-Weißling (L. morsei) die seltenste dieser Arten ist. Alle drei sind äußerlich nur schwer voneinander zu unterscheiden. Fehlbestimmungen kommen daher häufig vor. Leptidea morsei hat eine Flügelspannweite zwischen 46 und 54 mm. Der Sexualdimorphismus ist nur wenig ausgeprägt. Während sich die Geschlechter der 1. Generation weitgehend gleichen, tragen die männlichen Tiere in der 2. Generation im Apex der Vorderflügel einen deutlichen schwarzen Fleck, der bei den Weibchen dagegen kaum sichtbar ist.

Lebensraum (Habitat):

Leptidea morsei ist eine Waldlandart und ist in Österreich streng an den Wald gebunden. Im Offenland ist die Art nicht zu finden und meidet sogar äußere Waldränder im Grenzbereich zum Offenland (möglicher Grund: Windexponiertheit). Besiedelt werden fast ausschließlich lichte, xerothermophile Wälder und innere Waldränder (insbesondere Waldwege und Lichtungen) in tieferen Lagen, vor allem in Eichen-Mischwäldern und Eichen-Hainbuchen-Wäldern, welche im Mittel- und Niederwaldbetrieb bewirtschaftet werden.

Lathyrus_niger_sl13.jpg
Schwarz - Platterbse  Lathyrus niger

Biologie:

Als Raupennahrungspflanze wird in Österreich in der Regel (möglicherweise ausschließlich) die Schwarzwerdende Platterbse (Lathyrus niger) genutzt. Die Eiablage erfolgt einzeln an die Blätter der Futterpflanze. Auch die Puppen sind an den Pflanzen oder in angrenzender Vegetation zu finden und überwintern. Die Schmetterlinge fliegen in zwei Generationen, die 1. Generation von Mitte April bis Ende Mai und die 2. Generation von Ende Juni bis Mitte August.

Verbreitung

Europa:

in Bearbeitung!

​

Österreich:

Leptidea morsei kommt in Österreich nur in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark vor. Aus Wien gibt es keine sicheren Nachweise. Ein Vordringen in den Westen Österreichs wird am Ostrand der Alpen durch das kühlere und feuchtere Klima verhindert. Der Schwerpunkt der aktuellen Verbreitung liegt im Burgenland. Allerdings liegt kein einziges der aktuellen Vorkommen im Burgenland in einem nominierten Natura 2000-Schutzgebiet.

 

Vorkommen in Natura 2000-Gebieten:

Niederösterreich

Gefärdung

& Maßnahmen

Status rote Liste Österreich:

stark gefährdet (EN)

​

Status FFH-Richtlinie:

Anhang II und IV

​

Gefährdungsursachen:

Stark gefährdete Art durch Änderungen und Aufgabe der traditionellen Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung, Aufforstungen von Nadelhölzern (insb. Fichte, Rotföhre) in Laubwäldern und Umwandlung lichter Wälder in Forste. Außerdem spielen zu häufiges Mähen bzw. Mulchen von Waldwegrändern (Schädigung der Raupennahrungs- und Nektarpflanzen) sowie Herbizideinsatz in Wäldern (z.B. zur Bekämpfung der Robinie) eine Rolle.

​

Mögliche Schutzmaßnahmen:

Weiterführung der traditionellen Waldwirtschaftsformen (Mittel- und Niederwald) in den Vorkommensgebieten

Ausweitung von (finanziellen) Förderprogrammen auf Wälder, um die Weiterführung der traditionellen Nutzung zu gewährleisten

Gezieltes Monitoring ausgewählter Populationen, um negative Veränderungen (z. B. der Waldbewirtschaftung) rechtzeitig erkennen und, falls notwendig, gegensteuernde Maßnahmen ergreifen zu können

bottom of page